Was ist Meditation ?
„Gebet ist ein Zustand, in dem der Geist auf einen Punkt gerichtet ist und der Mensch zur Unendlichkeit spricht. Meditation ist ein Zustand, in dem der Geist klar und aufnehmend ist und die Unendlichkeit zum Menschen spricht.“
Yogi Bhajan
Im Kundalini Yoga wird jede Übungsreihe mit einer Meditation abgeschlossen. Das hat vor allem den Grund, daß die Übungen selbst meist die handlungsorientierte, analytische linke Gehirnhälfte stimulieren, während die Meditation die rechte Gehirnhälfte aktiviert, die für Entspannung und Einsicht in größere Zusammenhänge steht. Um die Gehirnhälften ausgewogen zu beanspruchen und außerdem die Energie der Übungen verarbeiten zu können, ist eine Meditation nach Yoga-Übungen notwendig.
Der Prozess, der bei den meisten Meditationen abläuft, sieht folgendermaßen aus: Man setzt sich in die vorgeschriebene Position und fängt an, das Mantra zu singen, seinen Atem zu beobachten usw.Von innerer Stille und Ruhe kann dabei aber meist noch keine Rede sein- im Gegenteil, gerade jetzt scheinen Gedanken förmlich zu brodeln. Die meisten dieser Gedanken haben mit Spannungen und Aktivitäten aus dem Alltag zu tun, die noch nicht verarbeitet sind. Oft kommen in der Meditation sogar Lösungen für Probleme hoch, nach denen man bisher vergeblich gesucht hat. Je nach dem wie oft man meditiert und wie angespannt der Alltag war, dauert dieser Prozess des „Verarbeitens“ zwischen fünf Minuten und einer halben Stunde.
Wenn man diese Phase durchgehalten hat, beginnt die angenehme Teil der Meditation. Man ist gewissermaßen über seine Ego- Probleme hinausgewachsen und kann die innere Ruhe und das Gefühl der Einheit genießen- ein Prozess, der, wenn man ihn in beständigem Üben weit genug fortschreiten läßt, irgentwann im Aufstieg der Kundalini münden wird.